Auch heute noch gibt es in vielen Ländern Menschenrechtsverletzungen. Diese Dinge passieren nicht nur in Ländern wie Nordkorea, Burma oder Kuba, in denen immer noch diktatorische Regimes herrschen, sondern auch in Ländern, die über eine gefestigte Demokratie verfügen. Ja selbst in Europa werden Volksgruppen wie die Sinti und Roma bis heute ausgegrenzt und diskriminiert.
Dass Asyl bei Menschenrechtsverletzungen unabdingbar sei, ist leider nur ein frommer Wunsch, der von den deutschen Behörden weitgehend ignoriert wird. Wie sonst lässt sich die niedrige Anerkennungsquote von unter einem Prozent unter den Asylbewerbern in Deutschland erklären? Selbst Antragssteller aus Ländern, in denen nachweislich Krieg und Folter herrschen, werden wieder zurückgeschickt. Für die deutschen Behörden sind die meisten Asylbewerber Lügner und Trickbetrüger, die nur nach Deutschland kommen, um sich hier auf Kosten der Steuerzahler ein schönes Leben zu machen. Dass sich hinter den Asylbewerbern zum Teil erschütternde Schicksale verbergen, interessiert die zuständige Ausländerbehörde nicht.
Natürlich sind Asylbewerber keine Engel, es gibt unter ihnen Drogenhändler und Prostituierte. An solchen Elementen herrscht aber auch unter der deutschen Bevölkerung kein Mangel. Die meisten Asylbewerber sind jedenfalls ganz gewöhnliche Menschen, die es aus den verschiedensten Gründen in ihrer Heimat nicht mehr ausgehalten haben und ihr Heil in der Flucht suchen. Bei dieser negativen Einstellung gegenüber Asylbewerbern vergessen viele, dass noch vor historisch kurzer Zeit Millionen Deutsche keine Zukunft mehr in ihrer Heimat sahen und ins gelobte Land Amerika, aber auch nach Kanada, Australien, Südafrika oder Brasilien auswanderten. Es ist nicht leicht, seine Heimat und gewohntes Leben, ja sogar die Familie und Kinder zurückzulassen und nicht zu wissen, ob und wann man sich wiedersieht.