Wann werden die Abschiebungsbescheide übergeben?

Wer als Flüchtling in Deutschland Asyl sucht, der hat gewisse Rechte und natürlich auch Pflichten. Eine Aufenthaltserlaubnis ist zunächst das Wichtigste, was aber noch nichts über den Asylantrag aussagt und nur eine reine Duldung bedeutet. Nach der Aufenthaltserlaubnis folgt das Asylverfahren, welches sich lange hinziehen kann und welches von einer gewissen Dauer geprägt ist. Menschen hoffen in dieser Zeit; sie hoffen, dass man ihre Notlage erkennt, dass man deutlich genug dargelegt hat, warum man aus seiner Heimat geflohen ist und warum man in Deutschland Asyl sucht. Doch immer wieder werden Abschiebungen vorgenommen, immer wieder gehen Bescheide heraus, die einen Aufenthalt in Deutschland nicht möglich machen. Für die Betroffenen ist dies ein schwerer Schicksalsschlag und viele verstehen auch die Welt nicht mehr. Abgeschoben, obwohl man ein Flüchtling ist und Angst in seinem eigenen Land hat?

In der Regel werden die Abschiebungsbescheide ganz formal und schriftlich zugestellt, alle weiteren Informationen und wichtigen Dinge sind in einem solchen Bescheid enthalten. Wenn alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft sind, bedeutet dieser Bescheid, dass man das Land endgültig verlassen muss. Doch immer öfter werden Abschiebungsbescheide auch auf drastischere Art und Weise zugestellt. So ist es nicht selten, dass die Polizei diesen Bescheid persönlich überbringt und den Abgeschobenen sogleich mitnehmen und zum nächsten Flughafen bzw. Flugzeug begleiten muss. Diese Vorgehensweise ist für die Betroffenen besonders hart, denn die Abschiebung wird in solchen Fällen meist innerhalb von wenigen Stunden vorgenommen. Psychische Belastungen sind selbstverständlich die Folgen. Was mit der Abschiebung und mit der Übergabe des Abschiebungsbescheides ausgelöst wurde, ist vielen bereits in den ersten Minuten der Rückkehr schmerzlich bewusst geworden.