Bei all den Debatten, die man in den Medien hinsichtlich der Migrationspolitik und Integration mitverfolgen kann, könnte man meinen, dass Deutschland immer mehr Anstürme von Zuwanderern zu erwarten hat. Dies ist jedoch Statistiken zufolge nicht der Fall. Seit geraumer Zeit sinkt die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland und es ändert sich parallel dazu auch, woher die Zuwanderer kommen und weswegen sie kommen. Galt Deutschland damals noch als das Einwanderungsland schlechthin innerhalb der Europäischen Union, so verbuchte man nach Anfang der Jahrtausendwende kontinuierlich niedrigere Zuwanderungsraten. Dies liegt zum einen wohl daran, dass man keinerlei Gastarbeiter mehr aktiv sucht und zum anderen daran, dass einige Krisenherde in der näheren Umgebung von Deutschland entschärft wurden. So manch ein Migrationsgesetz trägt ebenfalls langsam, aber stetig dazu bei, dass die Zahlen der Zuwanderer pro Jahr sinken.
Vor allem in den 90er Jahren erlebte Deutschland noch einen wahren Zuwanderungsboom, vor allem aus den Ländern Osteuropas, beispielsweise aus dem Balkan. Viele der zuvor eingewanderten Asylbewerber und Gastarbeiter ließen ihre Familien nachkommen. Aber zu dieser Zeit war man sich noch keines direkten Integrationsproblems bewusst und hielt dafür keine so genauen Statistiken. Heutzutage hingegen konzentrieren sich die Medien mehr auf das Thema, sodass es einem immer bewusster wird, wie viele Ausländer bereits in Deutschland leben. Da rücken konkrete Zahlen eher in den Hintergrund, obwohl sie meist belegen, dass die Zuwanderung abnimmt. Außerdem gibt es jetzt gesetzliche Regelungen wie beispielsweise Integrationskurse, die u. a. mit sich bringen, dass die Zahlen der bereits ansässigen und einwandernden Personen aufgenommen werden. Die Zahl der Migranten nimmt jedoch zweifelsohne ab, vor allem der Zuwanderer aus der Türkei und aus Südeuropa. Dennoch ist die Quote insgesamt hoch.