Transnationale Aktionskette zur Migration

Das Thema Migration ist in aller Munde, und das bei Weitem nicht nur in Deutschland. Die Diskussion, ob die Migrationspolitik hierzulande versagt hat bzw. ob eine Integration überhaupt erfolgreich möglich ist, wird heiß geführt. Dabei wird jedoch übersehen, dass durch bloße Diskussionen nichts erreicht werden wird. Es geht nicht nur ums Reden, sondern ums Handeln, und daher haben sich etliche migrationsbezogene Organisationen und Verbände in ganz Europa zusammengetan, um transnationale Aktionsketten zur Migration zu bilden.

Im Jahre 2008 fand diese Aktion zum ersten Mal statt und zog sich von einem Ende Europas bis hin zum anderen Ende und sogar nach Afrika hin. Es wurde dazu aufgerufen, sich an bestimmten Plätzen in verschiedenen Ländern der Europäischen Union zu versammeln, um lautstark gegen die betriebene Migrationspolitik zu protestieren. Der Andrang war groß und die Proteste vielseitig. Man demonstrierte in Spanien, Frankreich und Deutschland sowie in Polen und versammelte sich dabei vor strategisch wichtigen Punkten. So startete man eine transnationale Aktionskette zur Migration vor dem Hauptquartier der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex in Warschau und eine innerhalb des antirassistischen Camps in Hamburg.

Weitere Aktionsketten in anderen europäischen Ländern konzentrierten sich auf ähnliche Institutionen und wurden durch Online-Aktionsketten unterstützt. Es ist denkbar, dass es demnächst wieder solche länderübergreifenden Aktionsketten mit Protesten gegen Abschiebung, menschenunwürdigen Unterkünften für Flüchtlinge und harte Migrationsgesetze geben wird. Schließlich spitzt sich die Lage nicht nur in Deutschland immer mehr zu. Es wird von den Organisatoren der Aktionsketten auf ihrer englischsprachigen Webseite kritisiert, wie man mit Menschen umgeht und dass die Migrationspolitik im Grunde nur dazu ausgenutzt werde, Arbeitskräfte zu erwerben und dann wieder loszuwerden.