Spätestens, seitdem Thilo Sarrazin 2010 sein umstrittenes Buch zum Thema Integration von Ausländern in Deutschland herausgebracht hat, ist die Migrationspolitik in aller Munde. Nicht nur Politiker aller Parteien sehen sich gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen, auch Geschäftsleute und Privatpersonen, Organisationen und die Ausländer selbst beschäftigen sich wieder mehr mit dem brisanten Thema. Vielerorts wird damit geprahlt, dass Integration überhaupt kein Problem sein, aber an genauso vielen Stellen wird genau das Gegenteil behauptet. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte beider nicht zutreffender Extreme.
Es gibt seit einigen Jahren bestimmte Regelungen, sodass nicht mehr jeder ohne Weiteres nach Deutschland kommen und sich hier niederlassen kann. So muss man beispielsweise wenigstens Deutschkenntnisse vom Stand A1 nach dem Europäischen Sprachreferenzrahmen vorweisen können, muss sich hier nach Arbeit oder Ausbildung umsehen, einen Integrationskurs besuchen und erfolgreich abschließen. Viele Ausländer drücken sie jedoch erfolgreich davor und es wird kaum etwas unternommen. Es gibt auch positive Ergebnisse bei den jüngeren Ausländern zu verzeichnen, welche Schulabschlüsse machen oder nachholen und versuchen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Andererseits gibt es mehr als genug Gegenbeispiele von ausländischen Jugendlichen und Erwachsenen, die nicht kooperieren, sich nicht an die Regeln und Gesetze halten und denen scheinbar nichts an einer Integration in den deutschen Alltag zu liegen scheint. Größtenteils kann man daher tatsächlich sagen, dass die Migrationspolitik hierzulande scheitert. Man hat sich viel zu spät damit auseinandergesetzt, dass Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Es gibt zu wenig Organisationen und Verbände, die das gemeinsame Miteinander fördern und zu wenig klare Regelungen sowie Verständnis und Kooperationsbereitschaft auf beiden Seiten. Nach wie vor strömen Ausländer nach Deutschland, werden aber nicht integriert.