Wer in Deutschland leben und arbeiten möchte, der muss geduldet sein, der muss offiziell in dem Land sein und nicht illegal. Die Duldung ist der erste Schritt in ein vielleicht neues und besseres Leben und die Frage, ob Jugendliche es da leichter haben als ältere Menschen, ist sicherlich berechtigt. Von vielen Seiten kann man dies betrachten, zum Beispiel auch unter dem Hintergrund, dass die Deutschen immer älter werden und dass es immer weniger junge Menschen gibt. Es mag sonderlich scheinen, dass die Worte „Rente“ und „Flüchtlinge“ zusammen genannt werden, aber es ist ein Fakt, dass Deutschland ein Rentenproblem hat. Während die Menschen immer älter werden und alte Menschen immer zahlreicher werden, sind kaum genügend junge Menschen da, die die Renten erwirtschaften können. In anderen Ländern ist es komplett umgekehrt, zu viele junge Menschen kommen auf zu wenig alte Menschen.
Ob ein Mensch nun wegen seines Alters eher in Deutschland geduldet wird, ist fraglich. Es gibt in diesem Land schließlich Gesetze und diese Gesetze unterscheiden bei Flüchtlingen nicht das Alter, was in gewisser Art und Weise vielleicht auch komplett falsch wäre. Ein Flüchtling flüchtet aus seiner Heimat, weil Angst etc. der Alltag ist. Darf man nun wirklich ältere Menschen in diese Angst abschieben und jüngere Menschen „erlösen“? Dies wäre eine Zweiklassengesellschaft innerhalb der Flüchtlinge und das ist alles andere als fair und gerecht oder menschlich. Es bleibt aber festzuhalten, dass, rein theoretisch (und Theorie ist nicht immer in die Praxis umzusetzen), Jugendliche durchaus eine höhere Chance auf Duldung haben, da die Voraussetzungen ganz anders sind.