Ist Migration gleichzustellen mit Asyl?

Migration und Asyl sind zwei völlig verschiedene Dinge. Migration hat es in der menschlichen Geschichte schon immer gegeben. So wurde es inzwischen von der Paläoanthropologie nachgewiesen, dass der Ursprung der Menschen in Afrika war. Im Grunde genommen sind also alle Menschen Afrikaner, auch wenn das manch einem Europäer nicht gefällt. Von Afrika aus verbreiteten sie sich nach und nach über die ganze Welt. Migration heißt praktisch nichts anderes als Wanderung. Die Völkerwanderung während des Untergangs des Römischen Reichs war auch eine Migration. Deutsche waren und sind ebenfalls Teil der internationalen Migration. Als der Lebensstandard in Deutschland noch nicht so hoch wie heute war, zog es Millionen ins gelobte Land Amerika, um dort ein besseres Leben zu finden. Nach heutiger Definition waren das Armutsflüchtlinge. Selbst heute noch verlassen jährlich mehr als 100.000 Deutsche ihre Heimat, weil sie anderswo bessere Chancen sehen.

Asyl dagegen ist eine neuere Erscheinung. Das Recht auf Asyl wurde erst etabliert, als es gefestigte Demokratien gab. Unter Asyl versteht man das Recht auf Schutz vor Verfolgung und Bestrafung. Im Mittelalter boten Kirchen und Klöster Verfolgten Schutz vor dem Zugriff der Obrigkeit. Heute ist das Recht auf Asyl gesetzlich verankert, obwohl dieses Recht oft genug nur auf dem Papier steht und in der Praxis nicht durchgesetzt werden kann. So brüstet sich Deutschland gerne mit seiner demokratischen Verfassung und der Respektierung der Menschenrechte, in der Praxis allerdings gibt es besonders gegenüber Asylbewerbern sehr wohl Diskriminierung und verdeckten, zum Teil auch offenen Rassismus. Das zeigt sich zum Beispiel in der geringen Anerkennungsquote für Asylbewerber. Die allermeisten werden abgelehnt und viele abgeschoben. Als Asylbewerber wird man automatisch vorverurteilt und als Lügner und Betrüger abgestempelt. Nur wenigen gelingt es, das Gegenteil zu beweisen.