Kommen wirklich zu viele Flüchtlinge nach Deutschland?

Diese Frage an sich ist pathetisch. Deutschland liegt seit der EU-Erweiterung im Inneren der Staatengemeinschaft und ist weit von den Außengrenzen entfernt. Durch den Ausbau von restriktiven Maßnahmen versucht man mit allen Mitteln, die Zahl der illegalen Flüchtlinge einzudämmen. Dazu gehören solche Maßnahmen wie die sogenannte Schleierfahndung, bei der Polizei und Zoll die Autobahnen und internationalen Züge kontrollieren. Offiziell soll zwar nur nach Terroristen und kriminellen gefahndet werden, in Wirklichkeit dienen diese Aktionen hauptsächlich der Aufspürung von illegalen Einwanderern.

Im vergangenen Jahr kamen insgesamt etwa 40.000 Asylsuchende nach Deutschland. Im Vergleich dazu hat Tunesien, das viel kleiner und ärmer als Deutschland ist, bisher mit 200.000 Flüchtlingen zu kämpfen. Diese Zahl bezeichnet man als zu viel. Dazu kommt noch, dass die Anerkennungsquote für Asylbewerber in Deutschland unter einem Prozent liegt. Der „Rest“ wird entweder abgeschoben oder gezwungen, teils jahrelang unter ärmlichsten Bedingungen ein Leben unter dem Existenzminimum zu fristen. Die restriktive Asylpolitik der deutschen Regierung zeigt sich bereits bei der Beantragung eines Touristenvisums in der zuständigen deutschen Botschaft. Dort müssen sich die Antragsteller einer peinlichen Befragung unterziehen, die teilweise an die Zeiten der Staatssicherheit erinnert.

Um überhaupt ein Visum beantragen zu können, muss der Antragssteller eine persönliche Einladung eines legalen deutschen Residenten vorweisen können. Im Rahmen dieser Einladung muss der Einladende die volle Verantwortung für den Besucher übernehmen, einschließlich des Abschlusses einer Krankenversicherung und der Übernahme von eventuellen Rückführungskosten, wie Abschiebung im Amtsdeutsch genannt wird. Nur wenige sind dazu bereit. Damit versucht man schon im Vorfeld, den Zustrom von potenziellen Asylanten einzudämmen. Diejenigen Asylbewerber, die es bis nach Deutschland geschafft haben, werden von den zuständigen Behörden häufig in abgelegene Gegenden verfrachtet, wo sie unter sich sind und nur wenig Kontakt zur deutschen Bevölkerung haben.