Hunger, Katastrophen, Dürre oder Fluten hat es in der Weltgeschichte immer schon zuhauf gegeben. Dem entsprechend waren die Menschen gezwungen, ihre angestammten Wohngebiete zu verlassen, neuen Lebensraum zu suchen. Dass dies nicht immer nur mit friedlichen Mitteln möglich war, lehrt uns die Geschichtsschreibung.
Die Zeiten der Völkerwanderungen sind jedoch lange vorbei. Heute stellt sich die Situation anders dar. Der Grund zur Auswanderung liegt in vielen Fällen nicht in einer Katastrophe, sondern sehr einfach in wirtschaftlicher Unzufriedenheit. Wenn die Demonstranten in den arabischen Ländern oder wo auch immer auf der Welt nach Demokratie rufen, so ist ihnen dabei in erster Linie nicht der Gedanke an eine freiheitlich gerechte Gesellschaftsordnung im Kopf, sondern die Vorteile, die eine solche Struktur, eindrucksvoll zu sehen am Beispiel Europas, bewirkt. Umso eifersüchtiger sind ganz klar die Staaten darauf bedacht, ihre Ressourcen nicht an Fremde zu verschwenden. Was hier deutlich wird, ist der klare Hintergrund in der Argumentation der Volksgruppen zur Einwanderungsfrage. Es geht schlicht und einfach um nationale Interessen. Eine gefährliche Gratwanderung, die gerade Deutsche da betreiben, doch kein anderes europäisches Land kann sich hier wirklich ausschließen. Es gibt eben nach wie vor Franzosen, Engländer, Spanier, Deutsche und andere Nationen, der Europäer existiert in Wirklichkeit genauso wenig wie der globale Mensch. Das Denken der Spezies Mensch ist nach wie vor gefangen in Grenzdenken, in eifersüchtiger Verteidigung des Lebensraumes.
Blickt man auf die deutsche Geschichte, sieht man einige bedenkliche Szenen. Da sind die Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg, da ist, noch in derselben Zeit und bereits vorher, der rüde, barbarische Umgang mit Angehörigen anderer ethnischer Gruppen – ebenso in anderen Staaten der Welt, Völkermord statt Aus- beziehungsweise Einwanderungswelle.